Rezension: Maror

Posted on Mo 30 September 2024 in Blog

Maror

Das Buch Maror von Lavie Tidhar umfasst Geschichten von 1974 bis zum Jahr 2008. Es begleitet unterschiedliche Akteure in verschiedensten Lebenslagen. Die Figur, die das Buch prägt, ist der Polizist Cohen. Cohen ist jemand, der auch manchmal das Gesetz selbst in die Hand nimmt und kein Problem damit hat, mit Kriminellen zu kooperieren. Zusätzlich liebt er es aus der Bibel zu zitieren. Eine Eigenschaft, die seine Umgebung durchaus nervt.

Die Geschichte spielt nicht nur in Israel, sondern auch im Libanon, den USA, Kolumbien oder auch Mexiko. Es werden historische Ereignisse mit dem Leben der Figuren verknüpft und eine sehr dunkle Seite der israelischen Gesellschaft gezeigt. So jobbt beispielsweise einer der Polizisten nebenbei auch als Auftragskiller.

Das Geschäft mit Drogen und Waffen, dazu korrupte Polizisten, ist die Klammer für die einzelnen Erzählungen des Buchs. So erfährt man beispielsweise gleich am Anfang des Buches, dass Cohen eine illegale Transplantation für seine Enkeltochter durchführen lässt.

Das Buch beschreibt, wie Kriege, in dem Fall mit dem Libanon, dafür genutzt werden, Waffen verschwinden zu lassen und Drogen ins Land zu bringen. Wie ehemalige Soldaten ihre erworbene Fähigkeiten nutzen und im kolumbianischen Dschungel "Bauern" ausbilden, um im Konflikt zwischen kolumbianischer Armmee und der FARC zu kämpfen.

Zudem werden einige Geschichten den Drogengeschäften in den USA mit Los Angeles und Miami gewidmet.

Trotz aller Internationalität spielen die meisten Kapitel in Israel, wo es eine große Bandbreite an unterschiedlichsten Themen und Geschichten gibt. Da gibt es beispielsweise den Serienkiller, der entlang der Küste alle paar Jahre junge Frauen umbringt. Oder den skrupellosen General (?), der hübsche Untergebene in sein Büro bestellt und sie dort dann auf seinem Schrankbett vergewaltigt. Und es durch seine Beziehungen schafft, dass die Berichte darüber nicht in die Öffentlichkeit gelangen.

Fazit

Maror zeichnet ein sehr düsteres Bild der israelischen Gesellschaft. Es handelt von Gewalt, Drogen, Waffen, Mord und Korruption. Die Vielzahl an Figuren kann teilweise ein wenig verwirrend sein und es ich weiß auch nicht, ob jede Geschichte für die Erzählung des Buches notwendig gewesen wäre. Aber alles in allem, liest sich das Buch ganz spannend.